Sonntag, 28. September 2014

Motorrad - Erzgebirge Tag 4

Kultur ist angesagt
Ganz so viel Zeit ist heute nicht. Wir bleiben in der näheren Umgebung und besuchen Frauenstein. Später geht's dann noch zum Sauenjäger nach Blockhausen.

Auch am Mittwoch hält der Wetterbericht Wort und uns erwartet wieder Sonnenschein. Michi hat sich als Guide bereit erklärt und entwickelt seinen sportlichen Ehrgeiz den diversen Straßensperrungen zu trotzen. Schilder wie "Achtung Baustelle, Sackgasse" beindrücken ihn wenig, denn da gibt es bestimmt doch einen Weg. Schließlich stehen wir direkt vor der Baustelle und durch das Kiesbett wollen wir uns dann doch nicht pflügen. Also zurück und nächste rechts, mal gucken ob es da lang geht. Hinter der Scheune haben wir die Möglichkeit nach links: Schmaler Weg bergab ins nirgendwo, rechts und links eine kleine sandige Fahrspur, in der Mitte eine Grasnarbe. Oder nach rechts: Voll in die Pampa. Ich sehe Michis Grinsen unterm Helm, so einem "alten" GS-Fahrer reizt es. Ok, ich würde nach links mitmachen, die kleine Kawa können wir zur Not anheben und drehen. Aber die RT? Das ist nicht so ganz ihre Spielwiese. Wir drehen und bleiben doch lieber auf den asphaltierten Straßen und folgen der blöden Umleitungen, diesmal jedenfalls.

Über kleine Sträßchen erreichen wir Frauenstein. Der beschauliche Ort entstand vermutlich als Ansiedlung von Bauern und Bergleuten gleichzeitig mit der Burg um 1200.


Mir ist einfach zu warm um das alte Gemäuer zu durchwandern und ich frage mich, warum keiner den Springbrunnen auf dem Marktlatz anstellen kann...

Frauensteiner Stadtkirche "Zu unserer lieben Frau"

Am Nachmittag, wieder in Dorfchemitz angekommen, machen wir uns auf den Weg zum Sauensäger. Mehrere Dorfbewohner hatten uns einen dortigen Besuch empfohlen. Mit der Kettensäge geformte Holzfiguren kenne ich bereits und so erwarte ich nichts besonderes. Am Wegesrand nach "Blockhausen" entdecken wir dann auch schnell die ersten Figuren. Vorbei geht es an einer Schauimkerei und den Sternkreiszeichen. Erstes Staunen macht sich breit und hält an.


Seit 2004 treffen sich hier jährlich zu Pfingsten die besten Kettensägenkünstler aus der ganzen Welt. Alle geschaffenen Werke verbleiben in "Blockhausen" und können dort besichtigt werden. Auch den längsten Tisch der Welt (39,80m), aus einer 41m langen Fichte geschnitzt und im Guinness Buch der Rekorde 2010 enthalten, ist zu sehen. Seit 2012 dienen 24 geschnitzte Bergleute als Säulen für das Dach über diesen Tisch. Nun wird die Geschichte der umliegenden Orte entsprechend den Jahresabschnitten der Fichte (Längenzuwachs 1887 - 1993) in die Tischplatte graviert.


Hennig und ich sind an diesem Nachmittag schon ziemlich beeindruckt. Auch wenn es eigentlich nur zu Fuß (20 min Wegzeit) zu erreichen ist, ein Besuch in Blockhausen verdient hier meine Empfehlung. 
 
 
Fazit von Tag 4:
Motorrad und Kultur lassen sich im Erzgebirge hervorragend verbinden. Man muss es ja nicht übertreiben ;-)  Das Kettensägegeschnitze fasziniert mich um einiges mehr als die Schwibbögen und Co in Seiffen. Aber gut, das ist eh nicht meine Welt...

 
 
 
 

 

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