Freitag, 26. September 2014

Motorrad - Erzgebirge Tag 2

Gute Aussichten
Der Sommer kehrt tatsächlich zurück. Auch wenn noch einige Straßen nass sind, der ersten Motorradtour steht nichts im Wege. Nichts, außer einem kleinen Werkstattbesuch.

Der Nebel lichtet sich und die Sonne kommt zum Vorschein. Heute kommen also die Motorräder zum Einsatz. Doch erst einmal frühstücken.


Henning kennt mich inzwischen ziemlich gut und weiß, wie sich meine Laune beim Anblick von Gummibärchen heben kann. So finde ich an diesem Morgen mein Tellerchen liebevoll von Gummibärentütchen umrandet vor. Das Erdmännchen Schröder hat die Leckereien natürlich auch gleich entdeckt. Ich werde in diesem Urlaub verstärkt aufpassen müssen.


Die Motorräder sind inzwischen von den Anhängern runter. Dabei hatte es die RT aufgrund
eines defekten Spanngurtes besonders eilig. Der Schaden ist schon erheblich und super ärgerlich. Für die kommenden Tage sollte der Blinker aber schon funktionieren. Im Dorf hatte ich bei der Anfahrt eine Autowerkstatt gesehen, vielleicht können die Mitarbeiter helfen. Mit einer neuen Glühbirne und reichlich durchsichtiger Folie entsteht ein neuer Blinker und gegenüber BMW kostet dieser lediglich ein Trinkgeld in die Kaffeekasse. Wieder sind wir von der Hilfsbereitschaft begeistert.
An diesem Tag ahne ich noch nicht, dass auch meine kleine KAWA noch einen Werkstattbesuch absolvieren wird und Kontakt mit einer Suzuki bekommt.

designed bei Gödel Friedemann Land- und KFZ-Technik, Dorfchemitz

Beim Erkunden der Umgebung trafen wir auf unglaublich viele Straßensperrungen und Umleitungen. Auf der Suche nach "Schlupflöchern" durch diverse Baustellen hatte ich ausreichend Gelegenheit das Wenden zu üben. Uns wurde ein charmantes Labyrinth geboten. Ab und wann fand sich der Durchgang dann aber doch.
In der Zeitung fand ich abends einen Artikel, dass tatsächlich jemand das Spiel "Das verrückte Labyrinth" mit diversen Fotos von Sperrungen, Umleitungen und Baustellen umgestaltet und dem dortigen Landrat geschickt hatte. Die vielen Umleitungen seien für den Einheimischen nervig, ein Ortsfremder hingegen müsse verzweifeln...
Das verrückte Labyrinth auf erzgebirgisch

Die Tour führte vorbei am Dittmannsdorfer Teich. Der Teich wurde bereits 1824 - 1826 zur Wasserversorgung des Freiberger Bergbaureviers angelegt. Baden ist hier verboten.
 

Alle fünf Jahre findet in Pobershau ein Bergfest statt. 2014 war dieses Fest eingebunden in den 12. Deutschen Bergmanns- Hütten- und Knappentag. Das kleine Örtchen hatte sich also mächtig herausgeputzt. Diverse Vorgärten und Hauseingang wurden mit lebensgroßen Puppen versehen. Eine Tradition zum Bergfest. Am Abend erstrahlt jedes Haus in hellem Lichterglanz und natürlich darf eine Bergparade im einwöchigen Festprogramm nicht fehlen.
All diese Informationen bekomme ich, als ich eine Hausbewohnerin nach der Bedeutung der Puppen und um die Fotoerlaubnis frage. "Warten Sie bitte einen Moment" Die Frau kehrt wenigen Minuten mit einem Flyer zum Bergfest für mich zurück und erklärt mir einiges. Wieder bin ich begeistert von der Freundlichkeit der Menschen hier.



Auf vielen kleinen Nebenstraßen folgt nun der Heimweg. Statt der schönen Rechtskurve der Straße zu folgen, geht es plötzlich geradeaus weiter. Ich bin etwas irritiert. Doch statt dem erwarteten nervigen Wenden auf einem Feldweg wird mir ein traumhafter Ausblick geboten. Der Schwartenberg ist eine der höchsten Berge im Osterzgebirge und lohnt sich anzufahren.







Fazit von Tag 2:
Das Erzgebirge bietet herrliche kleine Straßen, die man allerdings erst einmal finden muss. Navis können hier ebenso gute Dienste leisten, wie eine Vorbereitung über Google.maps oder vernünftige Straßenkarten, denn viele Sträßchen sind nicht ausgeschildert. Sie zu entdecken macht einfach Spaß. Der Straßenzustand ist im Durchschnitt nicht schlechter, als in meiner Heimat.

Sollte jemand einen Blinker links einer RT 1200 übrig haben, darf er sich gerne melden.



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