Sonntag, 12. Oktober 2014

Laufen und Rad - Erst zum Lauf, dann zur Wasserstadt

Nach dem Lauf mal zur Wasserstadt Limmer
Am Mittag um fünf vor zwölf findet der "Lauf gegen Depressionen" statt. Eine Runde um den Maschsee ist nicht unbedingt die Top-Anforderung und so mache ich mich am Nachmittag nochmal mit dem Fahrrad auf den Weg.

Ich bin sicher, ich wurde nicht zur Läuferin geboren. Schließlich war zu dieser Zeit längst das Automobil erfunden; es gab Fahrräder, Motorräder, öffentliche Verkehrsmittel,... Laufen fällt mir schwer, auch wenn es mancher nicht glauben will. Dennoch halte ich es für die effektivste Möglichkeit ein bisschen Herz-Kreislauftraining zu betreiben. Ich muss mich nicht in einer miefige Fitnessbude begeben, ich starte vor meiner Haustür und bin im Freien. Ich brauche keine teure Ausstattung, denn von Hightech-Schuhen halte ich nichts. Ich erspare mir jeden Knebelvertrag, denn ich laufe völlig frei und ohne Team und Verein. Mein einziges Problem ist mein Haustier! Das Vieh ist riesengroß und saugefährlich. Wenn er nicht will, geht gar nichts mehr. Das Tier braucht einfach ständige Betreuung und lässt mich bisweilen nicht mal aus der Wohnung. Saublöd ... dieser Schweinehund!
Um ihn in den Griff zu bekommen laufe ich in der welfare-laufserie mit. So hab ich übers Jahr verteilt ein paar Läufe, die mich zum Training motivieren und ich unterstütze soziale Projekte. Die Läufe überfordern mich nicht und machen unglaublich viel Spaß.
Nun ist leider der letzte Lauf in 2014 und es geht mittags entspannt um den Maschsee. Das Wetter ist einfach  zu schön und so beschließe ich anschließend noch mit dem Fahrrad eine kleine Runde zu drehen. Mit dabei ist mein Fotoapparat und Familie Preiser. Im Rahmen eines Fotowettbewerbes bin ich auf dieses kleine "Hobby" gekommen. Im Internet ist es zu finden z. B. unter "Little People in the City", "Kleine Leute in der Welt",  "Kleine Leute in der Stadt" oder auch kleine Menschen in der großen Welt.

Nun geht's aber los zur Wasserstadt. Kaum angekommen nimmt Herr Preiser ein Bad und ist bereits schockiert:

 
 
Der denkmalgeschützte Turm, der sich im Wasser spiegelt, gefällt nicht so wirklich - weder Herrn Preiser noch mir. Wir befinden uns auf dem ehemaligen Areal der Fa. Continental.



Auf diesem Gelände wurden Millionen versenkt. Nein, ich meine damit nicht, dass sie verschenkt wurden. Hier wurde eine Unmenge des Erdreichs abgetragen, teuer entsorgt und neuer Boden wieder aufgefüllt. Bilder und Beiträge, insbesondere der Sanierungzeitung 7 schockieren mich.


Noch heute wird vor dem Aufenthalt in den kontaminerten Gebäuden gewarnt und was damit passieren soll, weiß wohl auch niemand... Ich frage mich, was eigentlich aus denen geworden ist, die dort früher gearbeitet haben? und mache mir so meine Gedanken...


 
 
 
Beim Fotografieren und spielen mit den Belichtungszeiten stelle ich fest, dass sich mit einer leichten Überbelichtung die Kulisse für "The day after" eignen könnte :-(



Auch wenn der Boden neu aufgetragen wurde und die Lage als Dreieck zwischen den Kanäle schön aussehen mag, bei mir bleibt ein mulmiges Gefühl und mit dem Anblick der "Altlasten"-Gebäude wäre es nicht unbedingt meine Wohngegend.

Es ist ein Teil meiner Stadt - leider. Aber ich bin gespannt wie es hier in ein paar Jahren aussehen wird.