Den heutigen Tag verbringe ich alleine und schau mir die Gegend zu Fuß an. Die Laufbekleidung ist zwar dabei, aber die Steigungen sind mir zu gewagt. Ich entscheide mich daher fürs wandern.
Das Alphamännchen hat früh einen Termin, so dass ich heute wie geplant alleine unterwegs sein werde. Die Autoscheiben sind am Morgen gefroren und auf den Dächern und Wiesen liegt der Raureif. Ich brauche also nicht zu hetzen und genieße ein langes Frühstück mit den gestern Abend bereits eingetroffenen Motoradfahrern.
Es ist schon bald Mittag und ich mache mich auf den Weg nach Piesau. Von dort geht's hoch Richtung Rennsteig. Im Wald nahe Neustadt am Rennweg gibt es ein weiteres Viadukt, mein heutiges Ziel. Der Tag ist perfekt und ich genieße die Einsamkeit, die Ausblicke, die Natur und die Ruhe.
Das Viadukt ist nicht mehr weit entfernt, nur führt kein Weg aus meiner Richtung direkt dort hin. Um eine kleine Abkürzung zu nehmen geht es ein bisschen durch die Wildnis. Nach ein paar hundert Metern erreiche ich einen Weg den aber weder Naviki noch die Kompass-Karte kennt. Es bedarf noch einer Abzweigung und alles passt wieder zusammen.
Mein Ziel ist bald erreicht und ich stehe auf dem Viadukt. Die Bahntrasse ist stillgelegt, aber mit Draisinen befahrbar. Auf der Strecke liegen mehrere Viadukte. Bestimmt hat man dort schöne Aussichten.
Am Kieselbach entlang geht es weiter nach Lichte. Vom Weg aus ist vom kleinen Bach nicht viel zu entdecken und so genieße ich die unbeschreibliche Ruhe und gelegentlich das leise Plätschern neben mir.
In der Nähe des alten Bahnhofs Lichte kommt mir ein oranger VW-Buss entgegen. "Habe Sie zwei Hunde gesehen, ein weißer und ein schwarzer?" "Nein, wie groß sind sie denn?" "Bulldoggen" Ups, mit was man im Wald alles rechnen muss...
Wenig später erreiche ich das zweite Viadukt an der B 281. Das Alphamännchen hatte es bereits gestern aus einer anderen Perspektive erblickt.
Mein kleiner Rundgang ist nun beendet und es geht zurück. Ich treffe den orangen VW-Bus ein weiteres Mal. Verzweifelte Blicke und Schulterzucken werden kurz ausgetauscht. Keine Spur von den Hunden.
In der Pension treffen nun nach und nach immer mehr Motorradfahrer ein.
Am Abend lässt sich dann auch Schröder blicken.
Ich bin ein Naturfreak :-)