Dienstag, 18. November 2014

zu Fuß - Berlin Tag 4

Mustafas Dönerbude ist doch nicht die Beste
Auf meiner TO-DO-Liste steht für heute Potsdam. Morgen Nachmittag geht es nach Hause und der Tag ist verplant - also heute Potsdam oder kein Potsdam. Jojos Gesichtsausdruck lässt nichts Gutes ahnen...

Auch an diesem Morgen bin ich als Erste im Bad. Ich möchte mich in Ruhe fertig machen und Jojo schläft eh lieber länger. "Warum lässt sich mein Handtuch nicht auseinanderfalten?" frage ich mich als ich aus der Dusche komme. Nee, das ist echt nicht wahr! Da klebt in dem angeblich frischen Handtuch ein Kaugummi! Mein eigenes Handtuch kommt zum Einsatz und ich bin echt bedient. Eine Nacht noch und es geht endlich nach Hause... Nein, was die Sauberkeit betrifft ist das Hotel Atrium in Berlin-Charlottenburg nicht empfehlenswert.

Ich versuche es gelassen zu nehmen und den Tag zu planen. Jojo kennt mich und ahnt, dass Potsdam mit viel Lauferei verbunden sein wird. Also geht's zunächst doch erstmal Richtung Alexanderplatz zum shoppen. Es soll irgendeine Jeans sein, nichts besonderes. Ein gut gekleideter Herr öffnet uns die Tür. Häh, das hier ist doch nur Kaufhof??? Nach Suchen durch teure Labels werden wir fündig. Passt und sitzt - alles gut für 35 Taler. An der Kasse sind nur wir und auf der anderen Seite des Tresen drei gut gekleidete Damen. Sie tauschen Blicke darüber aus, wer uns denn nun zu bedienen hat. Irgendwie fühle ich mich gerade underdressed. Nee, das ist nicht meine Welt, da liebe ich doch den Kaufhof in Hannover...

Jojo schwächelt heute irgendwie und fühlt sich nicht gut. Wir bringen die Kaufhofbeute ins Hotel und ich streiche Potsdam von meiner Liste. Stattdessen machen wir uns am Nachmittag auf den Weg nach Spandau. Dort soll es die längste zusammenhängende Fußgängerzone von Berlin geben, eine kleine Altstadt und die Zitadelle Spandau. Nach dem Trubel von Berlin City wirkt Spandau tatsächlich um einiges erholsamer auf uns. Wir schlendern durch die Fußgängerzone und erreichen auch schon bald die Zitadelle.

Der Eintritt ist recht gering, ich zahle dank Öffiticket krumme 3,38 Euro und befinde mich nach wenigen Schritten in einer der bedeutendsten und besterhaltenen Renaissancefestungen Europas. Wirklich spannend finden wir es allerdings nicht. Ob es mit einer Führung in die Kasematten interessanter ist? Egal, wir uns um keine Führung bemüht und so erobern wir  das Backsteingemäuer eben eigenständig. Vom Juliusturm aus hat man eine schöne Sicht, auch wenn heute das Wetter etwas diesig ist.

 
In den Gebäuden der Zitadelle sollen sich einige Künstler und Kunsthandwerker sowie ein Puppentheater niedergelassen haben. Eine Künstlerwerkstatt steht offen und wir strecken unsere Köpfe hinein. "Eigentlich habe ich jetzt gar nicht geöffnet und bin nur wegen eines Kunstkurses hier" werden wir mit leicht genervtem Unterton begrüßt. Ok, dann eben nicht. Der Kram findet eh nicht meine Zustimmung und das Argument, wenn wir denn schon mal da sind dürfen wir doch mal gucken, interessiert mich jetzt auch nicht mehr. Wir treten den Rückzug an.
 

Hunger macht sich breit. In der Fußgängerzone gab es einige Lokalitäten. Jojo entscheidet für einen Döner mit Lammfleisch. Nach wenigen Bissen erklärt sie ihn für den Besten von Berlin! Wie jetzt? Ich denke bei Mustafa in Kreuzberg gibt es den besten Döner? Nein, der in Spandau ist garantiert besser!

Nun heißt es noch ein Mal schlafen, dann gibt es noch ein Highlight und die Rückfahrt steht an.




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