Sonntag, 3. Mai 2015

Rad - Hindernisse die sich niemand wünscht

... und es geht doch!

Die Laufschuhe hatte ich ein paar Wochen an den berühmten Nagel gehängt. Nun aber muss es mit sportlichen Aktivitäten wieder los gehen. Das erste Maiwochenende ist perfekt und so geht es mit dem Crossbike auf Tour. Der Samstag verläuft planmäßig, aber am Sonntag liegt etwas im Weg. Und es beschäftigt meine Gedanken noch eine Weile...

Der 1. Mai ist ein Freitag - juhuhhh - langes Wochenende. Ich verbringe den Freitag mit einer kleinen Laufrunde und mit putzen. Die Möbelfirma hat die Lieferung für die kommenden Woche zugesagt und meine kleine Baustelle benötigt noch eine "Endreinigung". Samstag heißt es dann wie erwartet Pedelec gegen crossbike. Das Ergebnis lautet immer gleich: bergab bin ich vorne, bergauf bin ich weit hinten. Egal, es geht um den Spaß und den haben wir. Am Ende der Tour wartet ein spanisches Restaurant und wir sind nicht enttäuscht. Vollgefuttert rollen wir nach Hause.

Am Sonntag lässt die angekündigte Regenfront noch ein bisschen auf sich warten und so geht's erneut los. Start ist Bad Nenndorf und dann über kleine Wege ins Umland. Mein Begleiter ist heute u.a. das Samsung S3 und die app  naviki. Bereits beim Laufen mit der app RUNTASTIK war ich nicht wirklich zufrieden. Und heute ist es nicht anders. Das GPS ist einfach zu träge. Nutzbar ja, optimal nein.

Kurz vor Wichtringhausen stehen ein paar Leute auf der kleinen Straße und irgendetwas scheint dort auf dem Weg zu liegen. Ohje, eine junge Frau liegt auf dem Boden. Zwei Männer und ein Mädchen sind bei ihr. Ich bremse ab und biete meine Hilfe an. Sofort erfahre ich, dass Atmung und Puls vorhanden sind. Die Frau ist ohne Bewusstsein, befindet sich bereits in der stabilen Seitenlage und auch der Rettungswagen ist alarmiert. Niemand weiß was passiert ist. Das junge Mädchen hatte die bewusstlose Frau gefunden und Hilfe geholt.
Alles, wie es in jedem Ersten-Hilfe-Kurs vermittelt wird, ist perfekt erledigt - Respekt!

Dumm herumstehen brauche ich hier also auch nicht, aber ich will instinktiv helfen. Ohne Bewusstsein bedeutet, dass eine wichtige Vitalfunktion fehlt. Da ist schnelle Hilfe unabdingbar "Von wo wird der Rettungswagen denn kommen?" erkundige ich mich. Ok, dann stellen wir uns an die jeweiligen Abzweigungen und weisen dem RTW die Richtung. Das spart Zeit. Alles klappt und die professionellen Helfer lassen nicht lange auf sich warten. Wir radeln weiter, denn mehr als dem jungen Ding in Gedanken gute Besserung zu wünschen können wir jetzt nicht tun.

Es folgt noch ein kleiner Besuch beim rittergut-wichtringhausen und später gibt es in Hohnhorst Kaffee und Kuchen.



Wieder zu Hause denke ich an die junge Frau. Wie es ihr wohl geht? Ich hänge mein Handy ans Ladegerät und in diesem Moment frage ich mich, wie bescheuert sind Leute, die in derartigen Fällen Fotos machen? Wie tief sind wir gesunken, dass wir Stellwände als Sichtschutz für Autounfälle brauchen, weil Bekloppte lieber Unfallfotos knipsen und posten anstatt sich angemessen zu verhalten? Ich könnte kotzen, wenn ich so etwas lese: Gaffer. Ich bin froh, dass es auch anders geht.

Wenn ich mich mal lang mache, hoffe ich an Leute zu geraten, wie ich sie heute getroffen habe. Schön dass es euch gibt!!!


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